Experimenten sind wir ja selten abgeneigt, und ich persönlich sowieso nicht. Und so kam es, dass gestern drei Team-Ulmler mit Videokamera und Audiorecorder in der Podium.bar des Theaters Ulm standen, um den ja schon auf der Seite angekündigten Poetry Slam aufzuzeichnen. Man hat ja schließlich anscheinend schon einen gewissen Ruf in dieser Richtung weg :->

Eigentlich hatte ich vor, den Ton direkt am Mischpult mit dem Zoom H2 abzugreifen, und mit drei Kameras die Poeten und das Publikum einzufangen — aber es kommt ja grundsaetzlich immer alles anders als geplant. Zuerst einmal hatte ich das falsche Adapterkabel mitgebracht und musste erst noch einmal zwischen Theater und Büro rennradeln und die heimische Stereoanlage demontieren. Das hätte ich mir im Nachhinein aber glatt sparen können, denn beim Mischpult in der Podium.bar handelte es sich um eines mit Ohren-Warndreieck (Tontechniker wissen, welche Marke ich meine. Genau.) Resultat: Total verzerrter Ton, der ueber die Lautsprecher noch ertraeglich war, nicht aber ueber den Summenausgang.
Also Plan B. Micha hatte seine Poserkamera High-End-Film-Spiegelreflexkamera zum HD-Filmen dabei, also bekam die kurzerhand das Rode Videomic auf den Blitzschuh geschraubt, was zwar etwas seltsam aussieht, aber hervorragend funktioniert.
Die zweite Schwierigkeit waren die Poeten. Das klingt jetzt vielleicht lustig, aber es ist verdammt schwierig, eine Kamera ruhig zu halten, wenn man staendig am liebsten laut losprusten würde — ja, es war wirklich unheimlich unterhaltsam

Jetzt sitze ich erst einmal im Büro und darf 32 GB HD-Video und zweieinhalb MiniDV-Tapes auf den Rechner übertragen, die Filetstücke heraussuchen und schneiden. Bleibt gespannt!
Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an Danny und Micha, die gestern mit Basketball und Poetry Slam quasi den ganzen Abend lang für Team-Ulm im Dauereinsatz waren, und denen am Ende des Abends die Arme von den schweren Kameras mindestens genauso weh getan haben dürften wie mir
Bilder: Michael Hoffmann